Informationen und Vortrag zur Tagesschläfrigkeit trotz CPAP
Diagnostik und Therapie der residualen(1) Tagesschläfrigkeit bei Patienten mit therapierter obstruktiver Schlafapnoe
Die obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist eine sehr häufige Erkrankung mit einer Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) in der erwachsenen Bevölkerung von bis zu 70 %. Die behandlungsbedürftige mittel- bis schwergradige obstruktive Schlafapnoe ist seltener mit einer Prävalenz von ca. 15%.
Sowohl die Tagesschläfrigkeit, die mit unfreiwilligem Einschlafen in monotonen Situationen einhergeht, als auch die Tagesmüdigkeit, bei der das subjektive Symptom der Erschöpfung im Vordergrund steht, mindern die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit der Betroffenen.
Die Tagesschläfrigkeit stellt auch ein bekanntes Unfallrisiko dar.
Ziel der Behandlung ist die Beseitigung der schlafbezogenen Atmungsstörung und der subjektiven (von den Patienten berichteten) Beschwerden, von denen die Tagesschläfrigkeit, wenn vorhanden, das klinische Hauptsymptom darstellt.
Idealerweise stellt sich eine positive Wirkung der CPAP-Therapie bereits nach der ersten Therapienacht ein. Dieser Nutzen kann im Verlauf anhalten oder wieder nachlassen. Ein Teil der behandelten Patienten profitiert allerdings erst im Verlauf von Wochen und Monaten davon.
Einige Patienten bleiben sogar trotz Behandlung dauerhaft tageschläfrig.
Nach einer aktuellen Veröffentlichung sind ca. 10 % der mit CPAP behandelten Schlafapnoepatienten von einer verbleibenden residualen* Tagesschläfrigkeit betroffen.
Therapie der Tagesschläfrigkeit:
In der aktuellen Veröffentlichung wird ein strukturiertes Vorgehen bei der Behandlung der residualen Tagesschläfrigkeit vorgeschlagen. Die Behandlung ist von Bedeutung wegen der auftretenden Beschwerden und der Folgen der residualen Tagesschläfrigkeit (Unfälle usw.) sowie wegen der latenten(2) Gefahr einer mangelnden Nutzung der CPAP-Therapie, da die Betroffenen keinen Nutzen spüren.
Nach Ausschluss möglicher Ursachen für die anhaltende Schläfrigkeit durch den Schlafmediziner ist bei den Betroffenen, insbesondere den Berufskraftfahrern, die medikamentöse Therapie mit Solriamfetol und Pitolisant (Ozawade) eine Behandlungsoption.
Vor einer medikamentösen Therapie der Schläfrigkeit wird empfohlen:
Quelle: Fietze I, Blum HC, Grüger J, Käßner F, Maurer JT, Nilius G, Penzel T, Triché D, Arzt M.
Diagnostik und Therapie der residualen Tagesschläfrigkeit bei Patienten mit therapierter obstruktiver Schlafapnoe. Somnologie 2021;25:99–109
Erläuterungen:
(1) Residual: exzessive Schläfrigkeit, die trotz Therapie der Ursachen bestehen bleibt.
(2) Latent: Der Begriff wird in der Medizin meist eingesetzt, um auszudrücken, dass sich ein pathologischer Zustand der Wahrnehmung durch den Arzt und/oder den Patienten entzieht.
Wichtiger Hinweis:
Vor einer medikamentösen Therapie der Schläfrigkeit wird von Schlafmedizineren empfohlen:
Es stehen 2 Medikamente zur Therapie der Tagesschläfrigkeit trotz optimierter CPAP-Therapie zur Verfügung:
Pitolisant und Soliramfetol
Schlafapnoe-Selbsthilfegruppe Wilhelmshaven/Friesland
Leiter Reinhard Wagner
Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung (DGSM)
Weserstr. 8
26382 Wilhelmshaven
Tel.: 04421 95 62 22 / 0176 555 93 652
E-Mail: w.agner@t-online.de
Schlafapnoe-Selbsthilfegruppe Varel & Umzu
Herbert Eckhoff
An der Hasenweide 1a
26340 Zetel
Tel.: 04453 93 85 67
E-Mail: schlafapnoe-shg-varel@gmx.de
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